Wie dir das Loslassen nach einer Trennung gelingt

Egal, ob du Schluss gemacht hast oder verlassen wurdest- eine Trennung ist meist unglaublich schmerzhaft! Jeder Mensch verarbeitet den Verlust in Folge einer Trennung anders, hier gibt es kein Richtig oder Falsch. Jedoch gibt es einige Fallen, in die die meisten von uns nach einem schmerzhaften Beziehungsende gerne reintappen, die uns langfristig am Loslassen hindern und unseren Herzschmerz so verlängern.
Lass uns nun anschauen, was deinen Liebeskummer möglicherweise verstärkt.
Anmerkung: Diese Tipps richten sich eher an Menschen, die die akute Phase der Trauer bereits überwunden haben. Wenn du noch unter starkem Liebeskummer leidest, findest du hier Tipps und Informationen.

Verhaltensweisen, die deinen Herzschmerz verlängern:

Ständiges Analysieren der Trennung und ihrer Gründe

Idealisierung der Beziehung und des Ex-Partners

Verharren in der Vergangenheit

Keine klaren Grenzen setzen oder einhalten

Diese Schritte helfen dir beim Loslassen

1. Stoppe das Analysieren und akzeptiere den Trennungsgrund

Eine Trennung ist unglaublich schmerzhaft. Dein Gehirn, das wir uns ein bisschen wie eine Problemlösemaschine vorstellen können, möchte diesen Schmerz umgehend verstehen und beseitigen. Deshalb grübelst du nach einem Beziehungsaus stundenlang was schiefgelaufen ist und wie du das Ganze hättest vermeiden können. Dieses Bedürfnis nach Verständnis macht Sinn. Schließlich lernst du so, was du das nächste Mal besser machen kannst. Ab einem gewissen Punkt drehen sich die Gedanken jedoch häufig im Kreis und du steckst fest. Der Grund: Du kannst den Schmerz zu diesem Zeitpunkt weder verstehen noch beseitigen.

Gib dir Zeit. Versuche nicht, die Trennung und alles, was zu ihr geführt hat, zu verstehen, so lange der Schmerz sich noch zu überwältigend anfühlt. Schenke stattdessen deinen Emotionen mehr Aufmerksamkeit: Beobachte sie und gib ihnen liebevoll den Raum, den sie brauchen.  

Wenn dir ein Grund für die Trennung genannt wurde, akzeptiere diesen. Auch wenn dies schmerzhaft ist, und es verlockender erscheint, nach alternativen Erklärungen zu suchen. Wurde dir kein Grund genannt, lohnt es sich eventuell, in einem klärenden Gespräch nach diesem zu fragen.

2. Wirke deiner Tendenz zur Idealisierung entgegen

Liebeskummer kann man mit einem kalten Drogenentzug vergleichen, weil uns plötzlich eine wichtige Glücksquelle fehlt. Unser Gehirn macht deshalb etwas äußerst Raffiniertes: Es schafft sich seine Glücksmomente, indem es schöne Erinnerungen hervorholt und idealisiert. Die Erinnerungen wirken dann sozusagen als mächtige Ersatzdroge.

Plötzlich erinnerst du dich vor allem an die schönen Momente der Beziehung und bist der Meinung, den perfekten Partner*In verloren zu haben. Das Problem ist, dass du so deinen Schmerz vertiefst. Indem du deinen Ex-Partner*in auf ein Podest hebst, erscheint dir dein Verlust nämlich umso größer. Daraus entwickelt oder verstärkt sich die Angst, „nie wieder so einen perfekten Partner*in zu finden“.

Um dieser Tendenz deines Verstandes zur Idealisierung entgegenzuwirken, kann es hilfreich sein, sich gezielt an die negativen Aspekte der Beziehung oder des Ex-Partners zu erinnern. Dazu kannst du eine Liste mit Eigenschaften oder Verhaltensweisen erstellen, die dich an deiner Ex-Partner*in immer gestört oder verletzt haben. Zusätzlich kannst du dir notieren, was in der Beziehung nicht gut gelaufen ist. Schaue dir diese Listen immer wieder an, wenn du denkst, du hättest die perfekte Liebe verloren.

Zusätzlich kannst du auch eine gute Freund*in bitten, dich auf diese Erinnerungsverzerrungen hinzuweisen.

3. Setze klare Grenzen

Nachdem das Wichtigste gesagt wurde. Gebt euren Wunden Zeit zu heilen. Vielen Ex-Partner*innen hilft es, dafür den Kontakt einzugrenzen, abzubrechen oder für eine gewisse Zeit auszusetzen.  

Vielleicht möchtest du weiterhin mit deiner Ex-Partner*In befreundet bleiben? Das ist sehr verständlich. Ein nahtloser Übergang von Beziehung zu Freundschaft ist jedoch oft schwer. Meistens müssen die Wunden erst heilen, bevor eine Wiederannäherung als Freund*innen möglich ist.

Überlege dir wie viel Kontakt dir guttut bzw. wie viel Abstand du brauchst. Teile dies deinem Ex-Partner*In mit und bestehe auf die Einhaltung deiner Grenzen, damit die Wunden nicht immer wieder aufgerissen werden (zur Not müssen Kontakte auch mal blockiert werden).

Das impliziert natürlich auch, dass du die Grenzen deiner Ex-Partner*In einhältst.

4. Richte deinen Blick auf deine Zukunft

Deine Vergangenheit liegt hinter dir, du kannst sie nicht mehr ändern.

Vor dir liegt deine Zukunft, die voller Möglichkeiten und Potentiale steckt.

Frage dich, was du mit deiner neu gewonnenen Zeit und Freiheit anfangen möchtest. Was wolltest du schon immer einmal ausprobieren? Mit welchen Menschen möchtest du mehr Zeit verbringen? Welche Fähigkeiten würdest du gerne ausbauen oder entwickeln? Auf welche wichtigen Aufgaben oder Ziele möchtest du dich mehr konzentrieren?

Lasse dich von deinen Zielen motivieren und fokussiere dich auf all die unentdeckten Potentiale deiner Zukunft.

Das wird dir dabei helfen, Altes loszulassen und so Neuem Platz zu machen.